Non-WoW [Exalted]: Die Geburt des Reiches der Helden
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Ashkira Admin
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Thema: Non-WoW [Exalted]: Die Geburt des Reiches der Helden Fr Sep 09, 2011 11:42 am
Die Geburt des Lands der Helden
1. Justari - Das Reich des Gerechten Glaubens
Um die Geburt des Landes der Helden zu verstehen, muss man vor der Geburt anfangen. Man muss wissen, wer das Land der Helden zur Welt brachte und wo es zur Welt kam. Und so muss man auch vom Reich des Gerechten Glaubens wissen.
Das Reich des gerechten Glaubens war kein schlechtes Reich. Der höchste Priester Telias im Reiche regierte als König und bekleidete den Rang des sogenannten Königspriesters. Justari war ein Vielvölkerreich und so war eine starke Regierung notwendig, um die verschiedenen Kulturen und Völker zusammenzuhalten. Doch ganz gleich wie gross die Probleme waren, sie rechtfertigen nicht die Legionen der Vollstreckung. 8 Legionen, eingeschworen auf die Priesterschaft Telias, 40.000 Elitesoldaten unter Waffen, die von den Völkern ernährt und versorgt werden mußten, sorgten für die Ordnung. Es waren vor allem Menschen der Zentralprovinz Torilium und der Hauptstadt Toril, die diese Soldaten stellten. Und gleichzeitig waren es fast nie die Soldaten, die in die Schlacht zogen. Kam es zu Konflikten wurden die Volkslegionen ausgehoben und an die Front geschickt, mit dem Segen Telias. Neben den Menschen aus Torilium, bestand das Reich aus den Steppenreitern von Uldiram, den Drachenkriegern von der im Gebirge liegenden Zitadelle Eldereth aus der Provinz Drakonia, den Wolkenkindern aus ihrer Stadt Celestia, die mit den tausend Türmen, aus der Provinz Celestien. Südlich von Toril an der Grenze zur Wüste der ewigen Stürme, findt sich Basra, die Stadt der Shinfey, Elementarthaumaturgen, eine Handelsstadt, die einst ein eigenes Reich war, bevor sie von den Legionen der Vollstreckung angegliedert wurden. Im Südosten findet sich die Einöde von An’Katesh. Ein karges Land, in dem nur wenige Menschen als fahrendes Volk und in kleinen Dörfern wohnen. Dominiert wird das Land von der unheimlichen Feste An’Katesh, dem Sitz und Ausbildungsort der Hexenkriegerinnen oder Hexen, wie sie im Volk genannt werden. Sie selbst nennen sich Nan’Daret, was in der alten Sprache so viel wie „Die Garde des Prinzen“ heißt. Sie werden in kleinen Kulten in ihrer Provinz verehrt, sind aber nirgendwo gern gesehene Gäste, es sei denn Dämonen, Geister treiben ihr Unwesen oder eine Krankheit wütet, dann sind die geheimen Künste der Hexenkriegerinnen die dematerielle Wesen mit den bloßen Augen sehen können und viele Geheimnisse der Alchemie und Schutzzeichen bewahren willkommene Retter, solange sie nach der Rettung nicht zu lange bleiben. Zum Torilium selbst gehören noch die die Städte Mentari, bekannt für den Handel mit exotischen Waren und der Jagdbeute der Jägergilde, die hier ihren Sitz hat. Trollwacht ist keine echte Stadt, sondern eine Zitadelle, die aufgrund der notwendigen Versorgung und den sich erwachsenden Handel, von einer dorfartigen Siedlung umgeben ist. Kreuzweg selbst ist eine große Handelsstadt, die aber im Stadt der Hauptstadt Toril steht. Hier suchen die Händler ihre Ware zu verkaufen, die sich den teuren Zoll an den Toren Torils nicht leisten können, oder Waren nicht direkt unter den Augen der Priesterschaft verkaufen wollen. Im Süden, im Gebiet der Minen von Eisengrab, befindet sich Them, das in den Berg gebaute Gefängnis ohne Wiederkehr. Wer verurteilt wurde hier eingesperrt zu werden, kommt nie wieder hinaus. Die Trolle, 4 Meter große schratige Riesen proben regelmässig den Aufstand und überfallen die Silberminen, weswegen es schon mehr als eine Strafexpedition gegen sie gegeben hat. Man vermutet, dass der König der Trolle im Silberwald residiert und die Legenden erzählen, dass man dort lebende Bäume gesehen hätte, wobei es vermutlich nur ein Troll war, der im Wald wie ein Baum aussah und so zur Entstehung der Legende beigetragen hat.
2. Verrat am eigenen Volk
Es tat sich im Jahre 433 der gerechten Herrschaft Telias, dass sich der Priesterkönig mit seinem Generalstab im Thron der Vollstreckung traf. Das fliegende Hauptquartier der Legionen der Vollstreckung und Sinnbild der unüberwindlichen Macht der Priesterschaft Telias, hing als Beschützer Torils und Warnzeichen an alle Feinde über den Dächern der Stadt. „Zu groß ist die Unruhe!“, dozierte der Priesterkönig wütend und man konnte Schwefelgeruch in der Luft riechen. „Die Fürstin von Uldiram hat nun schon zum zweiten Mal um Aufschub der Steuern gebeten! Das wagt sie sich nur, weil sie sich auf ihre Krieger verläßt... die Soldaten der Provinzen. Sie sind eine Bedrohung für die Gerechtigkeit und Güte Telias, für die Herrschaft in diesem Reich.“ Ernst nickten die Generäle, die am Tisch saßen. „Wir werden eine Freiwilligenarmee ausheben und sie in den Krieg schicken, um die Bedrohung aus dem Bronzereich abzuwehren“, erklärte der Priesterkönig seinen Plan. „Schickt Boten in die Länder, jede Provinz soll ihre Soldaten schicken, wie es das Gesetz verlangt um das Reich zu verteidigen.“ „Aber, eure Magnifizenz“, wandte ein General ein, „Das Bronzereich... es ist ruhig, seit Jahrhunderten haben unsere Späher schon keine Einheiten des Reiches mehr in der Wüste der ewigen Stürme ausgemacht.“ „Dann“, erklärte der Priesterkönig kalt, „sind eure Späher schlecht. Mir liegen Informationen direkt von der Göttin Telia vor, die anzuzweifeln Heresie ist, die mit dem Tode bestraft wird, dass eine Armee anrücken wird, und wir müssen uns ihr stellen.“ „Die Legionen der Vollstreckung sind bereit!“, ein anderer Gerneral war entschieden aufgesprungen, um seinen Kampfgeist zu beweisen. „Narr!“, entfuhr es dem Priesterkönig verärgert, „Wenn wir noch mehr von den Soldaten verlieren, die der Kirche treu dienen, werden die Zustände noch unerträglicher. Es werden nur die Soldaten der Provinzen kämpfen, Steppenkrieger, Wolkenkinder, Drachenkrieger, Hexen und die Menschen aus ihren Provinzen. Sie werden kämpfen und sterben... die Legionen der Vollstreckung werden an der Grenze stehen und jeden Soldaten der es wagen sollte aus dem Kampf zu fliehen oder vorzeitig abzuziehen fangen und grausam hinrichten als Warnung.“ „Aber... eure Magnifizenz... das klingt mehr als würde ihr ein Massaker anrichten wollen, als den Telias Reich zu stärken.“ Der Blick des Priesterkönigs verharrte auf dem General. „Ihr seid General Kabuto, nicht wahr?“, erkundigte er sich. „Ja, Eure Magnifizenz!“, ehrerbietig senkte der General sein Haupt. „Dann wisset, General Kabuto, dass die Wege Telias manchmal unergründlich sind und manchmal nur von ihrer Stimme verstanden werden können.“ „Natürlich, eure Magnifizenz!“ Der Priesterkönig schaute in die Runde. „Dann ist alles gesagt, schickt die Herolde, die die Fürsten an ihre Pflichten erinnern, und eskortiert die Freiwilligen mit den Legionen zur Wüste, damit sie dort für eine gute Sache sterben können.“ „Ihr meint ‚kämpfen‘, nicht wahr?“, korrigerte General Kabuto zögerlich. „Natürlich natürlich...“ Der Priesterkönig machte eine wegwischende Handbewegung. „An die Arbeit!“
Als er den Besprechungssaal verließ, wandte er sich an den Hauptmann seines Geheimdienstes: „Telia hat mir gesagt, dass General Kabuto wohl in den nächsten Tagen einen furchtbaren Unfall haben wird... sein Tod wird furchtbar tragisch sein, aber etwas worüber wir hinwegkommen werden.“ „Telias Weitsicht ist unser Befehl“, antwortete der Hauptmann leise und warf dem General noch kurz einen mitleidigen Blick zu.
Aus allen Winkeln des Reiches kamen die Soldaten herbei. Die in starken Platten gehüllten Drachenkrieger aus Drakonia, die leichte und schwere Kavallerie der Steppenkrieger von Uldiram, die mit ihren Lanzen stolz ritten. Die Wolkenkinder alleine sandten 2.000 ihrer Krieger, zwei himmlische Legionen und auch die Hexenkriegerinnen kamen mit 300 ihrer Art, um das Reich des gerechten Glaubens gegen die Gefahr der Dämonenmeister des Bronzereiches zu verteidigen.
„Mein Sohn, du mußt nicht persönlich gehen“, die Königin der Wolkenkinder, im Sterben liegend schaute ihren Sohn an, „ich sterbe, aber du mußt nicht sterben. Unser Volk braucht einen König.“ „Den wird es haben, Mutter“, er lächelte sanft, „aber was für ein König wäre ich, wenn ich unsere Legionen in einen Krieg schicken würde, von dem ich glauben würde, dass man nicht lebend zurück kommt. Du hast mein Wort, ich werde zurückkommen und über unser Volk herrschen. Ich bin von den Drachen erwählt worden. Ich sterbe nicht so einfach und dann werde ich lange und gut herrschen können.“ „Telia mit dir, mein Sohn, ich liebe dich“, hauchte seine Mutter mit ihren letzten Worten, weil sie wußte, dass sie ihren Sohn nicht würde umstimmen können, nicht umstimmen durfte. Er war zu sehr wie sein Vater. Es war Teil seines Wesens. Er kämpfte für die Sache an die er glaubte. Ein Kampf den er stets selbst führte und nicht andere für ihn führen ließ.
„Der Rat hat dich erwählt zu gehen, Tarisha. 200 Drachenkrieger werden dich begleiten, aber euch ist es verboten, eure wahre Gestalt zu zeigen. Wir wissen, dass wir euch damit wahrscheinlich in den Tod schicken, aber die Alternative ist es gegen das übrige Reich Krieg zu führen. Wir wünschen Frieden. Und wenn wir für den Frieden 200 von uns opfern müssen, dann müssen wir das tun. Du wirst genug Freiwillige haben. Drakonia zu verteidigen, auch mit unserem Leben, liegt in unserem Blut, wähle weise und solange du lebst, sollts du unsere Botschafterin, unsere Stimme im Reich des Gerechten Glaubens sein.“ „Das wird dann ja nicht so lange sein“, erwiderte Tarisha bissig. Sie war mit der Entscheidung des Rats nicht einverstanden, die nun schon seit Jahrhunderten den arroganten Priesterkönig gewähren ließen und zuschauten, solange das Reich bestand hatte. Aber sie war dem Codex verpflichtet und wenn der Rat beschloss, dass dies für den Schutz Drakonias notwendig war, dann war der Beschluss des Rates ihr Befehl. „Ich werde die 200 Drachenkrieger nehmen, die am entbehrlichsten sind.“
„Ushtrin, du wirst die Windteufel für gegen die Dämonenkrieger führen“, der Rat der Magier schaute ihn an. „Wir wissen, dass du der Sohn eines Gottes bist, aber das stellt dich nicht über die anderen Ratsmitglieder. Es muss ein Mitglied des Rates sein, dass unsere Truppen führt, wir haben dich ausgewählt.“ Ushtrin lächelte sanft. „Und es hat natürlich nichts damit zu tun, dass du fürchtest, dass ich der nächste Sprecher des Rates werden könnte, Alariana, oder?“ Die Rätin schüttelte empört den Kopf. „Natürlich nicht, wir haben objektiv nach Fähigkeiten entschieden, du warst bei der Debatte selbst dabei.“ „Die ungewöhnlich kurz war“, fügte Ushtrin sanft hinzu. Er war nicht wütend. Das war die Natur der Politik in Basra. Es wurde intrigiert und von hinten gestochen. Es war nicht sein Weg. Er war ein Magier und wenn der Rat wollte, dass er die Truppen führte, dann würde er es tun und so vielleicht mehr über die Menschen lernen, die Basra hingebungsvoll dienten und die Freiheit und Unabhängigkeit der Stadt der Magie und des Handels sicherten. „Möglicherweise wird unter deiner Führung ja auch der Krieg ungewöhnlich kurz“, fügte die Rätin, fast gehässig hinzu. Ushtrin nickte. „Ja, vielleicht wird er das.“ Aber er hatte die Warnung verstanden.
„Rechne mit Verrat mein Sohn“, erklärte die Fürstin von Uldiram. „Es werden keine Truppen des Priesterkönigs dabei sein. Sie werden hinter euch die Grenze sichern und jeden töten, der zurückkehrt, bevor der Priesterkönig den Krieg offiziell für beendet erklärt. Fünf große Feuer werden die Legionen der Vollstreckung anzünden, um das Ende des Krieges zu verkünden. Versuch nicht eher zurückzukommen, aber überlebe! Es kommen schwere Zeiten auf uns zu. Schließe Freundschaften und Bündnisse mit so vielen Soldaten und Offizieren der anderen Provinzen, wie du kannst, wir werden sie brauchen.“ „Du machst dir zuviel Sorgen, Mutter!“, Hanar lachte fröhlich. „Es wird eine glorreiche und erfolgreiche Schlacht für die Steppenkrieger! Aber ja... ich verspreche es dir!“
„Du bist wirklich eine Enttäuschung, was eine Nan’Daret betrifft“, meinte Ilayana, Grossmeisterin der Nan’Daret zu Nani’i. „Deine Kenntnisse der Alchemie sind schlechter als die vieler junger Schülerinnen. Die Kunst der Heilung beherrschst du kaum. In so vielen wichtigen Tugenden der Nan’Daret versagst du, Schwester.“ Die gescholtene schaute betreten zu Boden. Sie wußte, dass Ihre Grossmeisterin recht hatte. „Aber du bist auch die fähigste unserer jungen Kämpferinnen. Keine folgt so fanatisch den Künsten des Kampfes wie du, und deswegen gehörst du zu denen, die ich in den Krieg schicken werde. Wir müssen welche schicken und dort kannst du deine Fähigkeiten mit Sicherheit sinnvoll einsetzen.“ „Danke, Grossmeisterin.“, antworte Nani’i pflichtbewußt. Diese schaute kalt, aber nickte dann. „Du kannst nun gehen.“ Und Nani’i ging, zu den anderen Nan’Daret die ausgewählt worden waren dem Ruf des Priesterkönigs zu folgen. Etwas traurig sah die Mutter ihrer Tochter nach. Sie hätte sie am liebsten in den Arm genommen, sie gedrückt, ihr gesagt, wie sehr sie sie liebte und dass sie nicht in den Krieg schicken wollte. Dass sie jede andere Hexenkriegerin lieber schicken würde und dass sie genau deswegen ihre eigene Tochter in den Krieg schicken mußten. An Tagen wie diesen war es schwer dem Alten Glauben zu folgen. „Möge die Sonne dich beschützen, Tochter“, flüsterte sie leise, als sie betrachtete wie Nani’i sich zu den anderen Kriegerinnen im Hofe der Festung gesellte.
3. Der Krieg gegen das Bronzereich
Die sogenannten Legionen des Volkes waren recht unvorbereitet in die Wüste der Stürme marschiert. Die Legionen der Vollstreckung hatten versprochen die Grenze zu bewachen, so dass die Volkslegionen sich ganz darauf konzentrieren konnten das Herr des Bronzereiches zu stellen. Die Umstände waren widrig. Stürme tobten, gerufen von den Thaumaturgen des Bronzereiches. Immer wieder kam es zu Überfällen von Plänklern oder einzelnen Dämonen. Ganz als würde jemand dem Bronzereich die Taktiken und Pläne der Volkslegionen zuspielen.
Nani’i war an Tarishas Seite, als eine Horde Infanteristen des Bronzereichs wild aus dem Sand sich erhob, in dem sie sich verborgen hatten. „Du bist eine große Kriegerin, Tarisha. Ohne dich hätte ich schon längst verzweifelt. Du, Malitus, Ushtrin... Hanar... wenn ihr nicht wärt, ich wüßte nicht, ob ich noch die Kraft hätte weiter zu kämpfen. „Mach dich nicht schlechter als du bist Nani’i“, erklärte Tarisha lachend, während sie ihre Daiklave mit tödlicher Gewalt führte. „Malitus und Hanar sind Drachenblüter, ich kenne die Kunst Artefakte an mich zu binden und führe wie die anderen Drachenkrieger eine Daiklave und Ushtrin...“, sie beendete den Teil des Satzes nicht, „du aber kämpfst mit der Entschlossenheit einer Furie. Wenn die Drachen dich erwählen, und ich verstehe nicht, warum sie es noch nicht getan haben, dann wird dein Feuer stärker lodern, als jeder von uns. Und ohne die Fähigkeit von euch Hexenkriegerinnen die Dämonen vorab zu sehen... hätten wir schon längst verloren.“
Am Abend des letzten Tages der fünften Woche seit die Volkslegionen in die Wüste gezogen waren, lebten nur noch ein Drittel von ihnen. Nani’i kuschelte sich an Malitus Seite, der ihr wie der Vater geworden war, den sie nie gehabt hatte. „In deinen Flügeln fühle ich mich geborgen“, flüsterte sie ihm leise zu. Malitus zog die Flügel enger um sie. „Ich bin froh, wenn meine Flügel jemanden geborgen halten dürfen. Es sind schon so viele gestorben...“ Seufzend wanderte sein Blick über die ausgedünnten Schlachtreihen. Dämonen, Überfälle, Krieger, mangelnde Versorgung und stetig sinkende Moral machten der Armee zu schaffen.
Zwei Monden als nur noch 500 Soldaten aus dem Heer, das einst mehrere tausend umfasste lebten, trafen sich Hanar, Malitus und Ushtrin. „Der Krieg ist Wahnsinn“, stellte Malitus fest. „Wir müssen zurück. Das Bronzereich rückt nicht vor. Es scheint als wären sie hier in der Wüste nicht weil sie gegen unser Reich Krieg führen wollen, sondern nur als ob sie uns töten wollen. Es fühlt sich mehr wie ein Hinterhalt, eine Jagd an, als ein Krieg.“ „Ich pflichte dir bei, Malitus“, meinte Hanar missmutig. „Ich habe der Beerdigung von über 1.000 meiner Soldaten zugesehen... ich kann das nicht mehr.“ „Und doch müssen wir“, erklärte Ushtrin ruhig. „Die Feuer, dass der Krieg beendet ist, brennen noch nicht und bis dahin müssen wir kämpfen. Das ist der Wille des Priesterkönigs.“ „Dann will der Priesterkönig unseren Tod!“, brannte Hanar auf und sein erdenes Anima zeigte sich glühend. „Das ist so“, erklärte Tarisha ruhig, wenn auch verbittert, als sie das Zelt betrat. „Aber es gibt nichts, was wir dagegen tun können.“
Am Ende des dritten Mondes seit dem Marsch in die Wüste, war der Trupp der nur noch hundert Mann umfasste umzingelt. Weit über tausend Krieger und Kriegerinnen des Bronzereichs stürmten auf sie zu und griffen an. Der schreckliche Krieg des Priesterkönigs hatte nun sein Ende. Und doch war es genau das Ende, was dieser sich gewünscht hatte. Einen weiteren Mond später, nachdem keine Nachrichten mehr aus der Wüste kamen und auch die geheimen Gesandten aus den Bronzereich versicherten, dass niemand überlebt haben konnte, wurden die Feuer entzündet, dass der Krieg nun vorbei sei.
„In einem großen Heldenmut, haben sich Mitglieder aller Völker geopfert um unsere Freiheit und Telias Gerechtigkeit und Güte zu bewahren“, so sprach der Priesterkönig in einer beeindruckenden Rede. „Es war ein Krieg, den kein sterbliches Wesen überleben konnte. Selbst mit Telias Segen konnten die unheiligen Feinde aus dem Bronzereich nur besiegt werden, indem man selbst sein Leben gab. Dieser Krieg soll als das Opfer der Sterblichkeit in die Annalen eingehen. Denn alle haben ihr Leben geopfert, um uns Frieden und Wohlstand zu gewähren. Ehrt diese Helden! Sprecht ihre Namen! Im Namen Telias spreche ich sie heilig!“
4. Wider dem Schicksal – Die Geburt der del Markas
Die Legionen hatten ihre großen Grenzlager schon fast vollständig abgebaut, als einer der Späher der Vollstreckung aufgeregt Meldung machte. „Bewegung aus der Wüste!“ „Truppen des Bronzereiches?“, erkundigte sich die diensthabende Hauptfrau. „Nein... es... sieht nach Überlebenden der Volkslegionen aus...“, stammelte der Späher unsicher. Die Hauptfrau sog die Luft scharf ein. „Dann reiten wir ihnen entgegen. Die Mitglieder der Volkslegionen sind Heilige! Dies hat der Priesterkönig selbst erklärt.“
Und während ein Trupp in die Wüste ritt, kamen fünf Gestalten ihnen entgegen. Fünf Gestalten, die nicht mehr leben sollten, nicht mehr leben durften, und doch lebten sie. Malitus, nach dem Tode seiner Mutter der König von Celestien, Tarisha, Botschafterin der Drachenkrieger, Hanar Sohn der Fürstin der Steppenkrieger und Nani’i eine junge Hexenkriegerin, in ihrer Mitte stüzten sie Ushtrin, Ratsmitglied von Basra. Sie waren ausgelaugt und abgekämpft. Ihre Körper hatten die Spuren von unzähligen Schlachten, aber in ihren Augen brannte ein entschlossener Wille zu Leben. Die Feuer, die das Ende des Krieges zeigten, waren nun schon seit Wochen verloschen. Der Krieg schon lange vorbei. Aber sie waren zurückgekehrt. Ein halbes Jahr nachdem die Volkslegionen, tausende Soldaten, ihre Sterblichkeit geopfert hatten, kehrten fünf zurück. „Wie kann das sein?“, wurde geflüstert. Die Soldaten begriffen nicht, was das zu bedeuten hatte. „Sie müssten tot sein, sie haben alle ihre Sterblichkeit geopfert.“ - „Und doch sind sie hier... sie sind nicht sterblich!“ „Sie leben ewig... die ewig Lebenden, die heiligen ewig Lebenden.“ Und es war ein Priester Telias, der den Namen prägte, unter den sie fortan bekannt sein sollten. Er übersetze das Gesagte in die alte Sprache: „del Markas“.
„Wie kann das sein?“, tobte der Priesterkönig in seinen Gemächern im Thron der Vollstreckung später. „Wieso leben noch welche? Noch dazu ausgerechnet der Sohn der Fürstin von Uldiram und König Malitus. Sie sind nun Helden! Verfluchte Helden! Und ich kann nichts dagegen tun!“ Seine Diener wichen hastig aus, als der Priesterkönig ein ganzes Buchregal wütend umkippte. „Ich werde einen Weg finden! Verflucht! Ich werde das Reich zusammenhalten! Sie werden sich beugen! Ich werde nicht zulassen, dass diese del Markas die anderen hinter sich und gegen mich vereinen! Ich werde herrschen! Ich allein! Es ist mein Wille! Es ist Telias Wille!“
Die Fünf wurden bekannt als die del Markas. Ein Beiname, den jeder von ihnen fortan trug. Sie waren durch die Hölle des Krieges gegangen, sie hatten dem Verrat des Priesterkönigs und den Dämonen des Bronzereiches gegenüber gestanden, aber sie lebten noch. Und diese Erfahrung, dieses gemeinsame Leben, verband sie auf eine Art und Weise, die die einfachen Menschen nur noch ehrfürchtiger von den „del Markas“ sprechen ließ. Sie waren auf eine Art und Weise in kurzer Zeit gereift wie es nur selten jemanden vergönnt ist. Malitus kehrte nach Celestien zurück und nahm seinen Platz auf den Thron ein. Er besuchte die Familien aller Soldaten die gefallen waren und er engagierte sich fortan stärker in der Reichspolitik und wurde ein nennenswerter Gegenspieler des Priesterkönigs. Tarisha blieb Botschafterin der Drachenkrieger, denn dies war ihr bis zu ihrem Tode zugesagt worden. Auch wenn sie den Wunsch ihres Volkes das Reich zusammenzuhalten respektierte begann sie in Frage zu stellen, ob die Abgeschiedenheit und das Leben in Tarnung als Menschen dafür wirklich förderlich war. Ushtrin kehrte nach Basra zurück und wurde zum Sprecher des Rats gewählt. Mit seiner Erfahrung, die er im Krieg gesammelt hatte, seiner Ruhe und seinem göttlichen Erbe, brauchte er keine Intrige mehr um genug Unterstützung zu bekommen. Hanar kehrte nach Uldiram zurück und überzeugte seine Mutter ein straffes Ausbildungs-, und Rekrutierungsprogramm anzustrengen, dann in Zukunft die Steppenkrieger solch einen Konflikt nicht verlieren können würden und vorbereitet waren. Er wurde Botschafter der Steppenkrieger im gesamten Reich, wo er herumreiste und für gegenseitiges Verständnis und Zusammenhalt warb. Nani’i kehrte in die Arme ihrer Mutter zurück. Als die Grossmeisterin Ilayana ihre Tochter wieder in die Arme schließen konnte, weinte sie so bitterlich als hätte sie diese im Krieg verloren. Nani’i, die nicht sicher war, was passierte, fühlte sich aber wohl und geborgen. Ihre Mutter versprach ihr sie nie wieder im Stich zu lassen. Sie trafen sich nicht häufig, aber sie vergaßen sich nie. Die fünf del Markas. Sie hielten regen Briefkontakt in den folgenden zwei Jahren und beobachteten, was im Reich geschah.
5. Tribut und Unterdrückung – Die Legionen des Priesterkönigs
Der Priesterkönig sah das Treiben der del Markas und sah, wie sich die Völker seines Reiches annährten, ein näheres Verständnis entwickelten ohne dass es eine schlichtende Telia-Priesterschaft brauchte. „Wenn diese verfluchten del Markas glauben, so ihre Revolution vorbereiten zu können, werde ich ihnen beweisen, dass das nicht funktioniert. Das Volk mag sie? Pah! Mal sehen, ob das Volk sie noch mag, wenn das Volk für sie Blut muss.“ Wenige Wochen später reisten Herolde in die Lande, die überall verkündeten. „Es ist der Wille Telias die heiligen del Markas zu ehren! Es wird ein del-Markas-Tribut eingeführt. Alle Bürger haben einen gesonderten Zehnten dafür zu errichten. Damit wird zu Ehren der del-Markas weitere 5 Legionen der Vollstreckung ausgehoben, jedem einem der del Markas gewidmet um ihr Überleben zu ehren! Den Zehnten nicht zu zahlen ist Hochverrat! In den nächsten Monden werden die Legionen Telias persönlich den Zehnten eintreiben!“
Und so marschierten alsbald zwei der acht Legionen der Vollstreckung aus dem Torilium. Eine Legion teilte sich auf und zog nach An’Katesh, Celestien und Basra, während die andere Legion in Richtung Uldiram und Drakonia zog. Auch die Kernstädte des Toriliums sollten von dem Zehnten nicht verschont bleiben. Die Leute sollten sich wünschen, dass die del Markas gestorben wären und so dehnte der Priesterkönig den Tribut auch auf die Kinder, Armen, Bettler und Kranken aus. Es gab keine Zurückhaltung und wer nicht zahlte, starb.
Es war zu dieser Zeit, dass Nani’i in Mentari verweilte. Die Hexenkrieger hatten ein Hilfegesuch bekommen, weil ein Gasthaus von Geistern heimgesucht worden war und selbst die Teliapriester keine Ruhe schaffen konnten. Nani’i war mit der Hexenkriegerin Amara dem Ruf des Grafen von Mentari gefolgt und sie hatten die Geister zur Ruhe gebettet, die einen auf freundliche, die anderen auf eher aggressive Art und Weise. Doch letztlich waren die Lebenden nun wieder von den Heimsuchungen befreit. Als sie von dem Tribut hörten, bat der Graf sie um eine Audienz. „Verehrte Nani’i del Markas, Mentari ist arm und vom letzten Krieg noch gezeichnet. Ich bitte euch... enthebt uns von der Pflicht den del Markas Tribut zu zahlen. Selbst, wenn ich mein Vermögen opfere haben wir nicht genug um alle Bürger dieser Stadt vor dem Henkersblock zu schützen.“ „Graf“, Nani’i schaute ihn ernst an. „Ich habe den Tribut nicht erhoben und auch nicht gefordert. Aber gerne werde ich einen Brief schreiben, den ihr an die Soldaten schicken könnt, die hierher unterwegs sind, dass ich darum bitte euch vom Tribut ausnehmen oder diesen zu senken.“ „Telia segne Euch!“
Eine Woche später, kam der Kopf des Boten, der Brief überbringen sollte zurück, zusammen mit der Mitteilung, dass man diesen Versuch der Ketzerei an Telia nicht dulden werde und auf Befehl des Priesterkönigs 500 zufällig ausgewählte Bürger hinrichten werde, um zu zeigen was passiere, wenn man sich versuche den Ehren der del Markas zu entziehen. Der Priesterkönig rechnete damit, dass das Volk einen Aufstand machen würde, und im Idealfall die anwesende del Markas persönlich umbringen würde. Das wäre ein Problem weniger. Hinrichten würde er trotzdem 500 der Bürger, um ein Zeichen zu setzen, dass niemand Befehle, die durch ihn kamen in Frage stellte.
Die Reaktion des Grafen und der Bürger war nicht die, die der Priesterkönig erwartet hatte. Der Rat der Bürgerschaft und der Graf versammelten sich mit den beiden Hexenkriegerinnen und man besprach das weitere Vorgehen. „Ich werde nicht dulden, dass irgendjemanden in dieser Stadt in meinem Namen leid angetan wird“, erklärte Nani’i ernst. „Wenn der Priesterkönig, wenn Telia meint, Tribut eintreiben zu müssen für weitere Legionen, dann soll sie nicht meinen Namen dafür nehmen. Und ich bin sicher, dass die anderen del Markas auch so denken.“ Es gab Gemurmel, als sie so offen gegen Telia und den Priesterkönig sprach. „Was hast du vor, Schwester“, erkundigte sich Amara etwas besorgt. „Die Mentari hat keine Chance gegen die Soldaten. Es heißt, dass mindestens eine halbe Legion auf den Weg hierher ist. 2500 Soldaten des Priesterkönigs.“ „Wir werden den Soldaten sagen, dass wir del Markas den Tribut nicht wünschen“, erklärte Nani’i ruhig. Bevor ein Einwand kommen konnte fügte sie hinzu: „Und ich werde das nicht alleine sagen. Ich habe Briefe an alle del Markas vorbereitet, verschickt sie mit Tauben, Boten, was immer da ist. Ich habe sie gebeten mir zu helfen ein Massaker hier zu verhindern.“
Drei Wochen später war Mentari für einen Kampf gerüstet. 800 Mentari-Milizen standen kampfbereit auf den Stadtmauern zusammen mit den beiden Hexenkriegerinnen als die Soldaten des Priesterkönigs anrückten. Der Boden bebte als schwere Infanterie im Gleichschritt aufmarschierte. Alle ausgerüstet mit schwerer Panzerung und starken Waffen und mit einem fanatischen Glauben an den Priesterkönig. Allein 5 Drachenblüter waren in Ihren Reihen und Mentari konnte nicht hoffen dieser Armee standzuhalten. Nani’i befahl die Mauern zu verteidigen als die Truppen des Priesterkönigs voranstürmten, aber sie hatte wenig Hoffnung dass die Stadt auch nur die Nacht überlebte. Viermal blies Nani’i das Horn der del Markas, das Horn das ihre Hilfe erbat. Viermal antwortete niemand außer den Milizen, die mit größerer Entschlossenheit kämpften.
6. Der Ritt der Steppenkrieger
Die Botschaft erreichte Hanar del Markas, als er mit seinen Kriegern in den Steppen trainierte. „Prinz! Eine Botschaft von Nani’i del Markas. Der Priesterkönig greift Mentari an um den Tribut einzutreiben. Nani’i del Markas hat versprochen die Bürger zu beschützen und bittet um Eure Hilfe.“ „Das wurde aber auch Zeit, dass jemand etwas tut!“, entfuhr es Hanar unwirsch, dann schaute er zu seinen Hauptleuten. „Wir reiten noch heute nacht los. Sagt den Kriegern, dass wir reiten werden, wie wir noch nie in unserem Leben geritten sind.“ Keiner seiner Leute stellte Fragen. Sie waren auf diesen Moment vorbereitet gewesen. Wäre es nach Hanar gegangen, sie wären schon vor Wochen geritten, aber die Fürstin hatte sich geweigert einen Marschbefehl zu geben. Aber in Hilferuf einer del Markas? Dem konnte sich Hanar nicht entziehen, das wußten die Soldaten und das wußte die Fürstin.
Mentari stand schon in Flammen und die Verteidiger hatten sich in den inneren Ring um die Grafenzitadelle zurückgezogen, als das Horn der del Markas erneut erklang. Diesmal erklang es aber nicht von den Mauern der Grafenzitadelle, sondern von den Hügeln vor der Stadt. Als die Soldaten des Priesterkönigs sahen, was das bedeutete war es schon zu spät. Tausende Steppenkrieger ergossen sich wie eine Flut vom Hügel herunter. Tag und Nacht waren sie geritten, hatten ihre edlen Tiere an die Grenze ihrer Fähigkeiten getrieben und darüber hinaus. Aber hierfür waren sie gekommen. Sie ritten das befestigte Lager der Telia-Soldaten einfach nieder, um dem Heer des Priesterkönigs in den Rücken zu fallen. Vom neuen Mut erfüllt machte die Mentari-Miliz unter Nani’i einen Ausfall und sie zerquetschten die Vollstreckungs-Soldaten förmlich zwischen ihren Truppen, mitten in der Altstadt von Mentari.
„Du bist gekommen!“, empfing Nani’i Hanar freudig, als sie sich auf dem Schlachtfeld trafen. „Für dich komme ich bis ans Ende der Welt“, erwiderte er leichthin, aber gleichzeitig mit so einer Ernsthaftigkeit, dass sie das nicht in Frage stellte. „Und du hast Freunde mitgebracht“, fügte sie hinzu und deutete auf die Hundertschaften von Steppenkriegern, um sie herum, die die perfekte Schlachtformation der Vollstreckungssoldaten in ein Schlachtfeld verwandelt hatten. „Ach... ich habe gedacht, die können wir brauchen, wenn wir gegen Toril marschieren.“ „Gegen Toril?“, Nani’i hob eine Augenbraue. „Ich hatte nicht vor...“ „Dies ist eine halbe Legion der Vollstreckung, die wir hier aufreiben. Es sind Soldaten von Uldiram die eine heilige Legion zerschlagen, unter Führung zweier del Markas und einer Stadt, die sich dem Tribut widersetzt. Willst du warten bis er die verbliebenen sieben Legionen schickt? Und vorher deine Heimat verwüstet. Er wird nicht halt machen.“ Nani’i seufzte schwer: „Du hast recht... aber ich habe das nicht gewollt.“ Hanar legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Und ich auch nicht. Entscheidend ist aber, dass der Priesterkönig das bestimmt auch nicht gewollt und nicht vorhergesehen hat. Und er ist unser Feind. Er hat tausende in den sicheren Tod in die Wüste geschickt und nun will er Unschuldige auspressen und töten. Er muss aufgehalten werden.“ Nani’i hob den Blick und schaute den Drachenblüter dann an, an dem sie sich aufrichten konnte: „Er wird aufgehalten.“
7. Der Marsch der del Markas - Revolution
„Und wir rufen zu euch Bürgern des Reiches des Gerechten Glaubens! Der Priesterkönig hat den Gerechten Glauben verraten! Er hebt Legionen in Namen von uns aus, doch wir wollen dsa nicht! Er presst die Armen und Unschuldigen aus, tötet Unschuldige. Dies muss ein Ende haben. Wir rufen jeden Bürger auf, der bereit ist diesem Unheil ein Ende zu machen, sich uns anzuschließen. Bürger aus Mentari und die Steppenkrieger ziehen gegen Toril, ziehen gegen den Priesterkönig, um diesem Land die Gerechtigkeit und Güte wiederzugeben, für die es bekannt sein soll. Wir rufen jeden von euch auf, mit uns zu kommen und einen Unterschied zu machen. Tut es nicht für uns! Tut es für eure Frau, tut es für eure Kinder, tut es für eure alten Eltern, tut es für die Kranken, tut es um Telia zu zeigen, dass dies nicht die Gerechtigkeit und Güte sein kann, die ihr wünscht!“ Tausendfach wurde dieser Ruf durch die Lande getragen, während die Armee von Mentari aus in Richtung Toril marschierte. Und hunderte und tausende folgte ihnen.
Auf einer Brücke kam es zu einem Engpass als eine Hundertschaft Drachenkrieger und 200 weitere Soldaten unter Führung von Tarisha del Markas dem Heer den Weitermarsch verwehrte. „Ich bin Tarisha del Markas, Botschafterin der Drachenkrieger, ist dies das Heer was gegen den Priesterkönig aufbegehrt und gegen ihn ziehen will.“ Hanar und Nani’i traten vor und nickten der alten Weggefährtin zu. „Ich weiß nicht, warum du hier bist, Tarisha, aber ja, sein Unrecht muss ein Ende haben.“ Hanars Stimme war fest und er versuchte in dem Gesicht der Drachenkriegerin zu lesen. „Ist das so?“, fragte diese fast spöttisch. „Verdammt!“, entfuhr es Nani’i, „ich will nicht gegen dich oder die Drachenkrieger kämpfen Tarisha! Aber dies ist unser Land! Dies ist unser Volk, was leidet. Unschuldige sterben, das Land wird mit den Blut der Hilflosen getränkt, während der Priesterkönig das alles rechtfertig mit der Gerechtigkeit Telias. Wer wahrhaft für dieses Land kämpft und nicht aufsteht und fordert, dass dies ein Ende hat, der hat nicht verdient sich Bürger von Justari zu nennen! Ich weiß nicht warum du hier bist, du bist meine Freundin und ich will nicht gegen dich kämpfen. Du bist mir mehr wert als meine Schwestern, aber wenn du verlangst, dass ich das Leid, das der Priesterkönig bringt weiter ertragen soll.... das kann ich nicht!“ Hanar zuckte zusammen, ob der heftigen Reaktion der jüngsten der del Markas. Tarishas Gesicht verwandelt sich in ein breites Grinsen und noch bevor Nani’i oder Hanar nachfragen konnten, hatte sie sich schon zu den Drachenkriegern umgedreht. „So! Ich habe mir nun monatelang angehört, warum es falsch ist gegen den Priesterkönig zu ziehen, warum wir uns raushalten sollten. Wer von euch hat den Mut dieser Nan’Daret nun zu erklären, dass sie alleine steht und wir den Bund der Völker und ich den Schwur der del Markas ignoriere.“ Sie ließ die Worte wirken, während die Drachenkrieger betreten die Köpfe senkten. Tarisha wurde richtig giftig: „Was ist denn mit dir Arkandor? Du hast gestern noch getönt, was für ein Fehler es ist, überhaupt bis hierher zu kommen. Und du Matari? Was ist nun mit der Philosophie, die unser Volk jahrhundertelangen Frieden bescherte? Und du Kartaros, du-“ „Es ist gut!“, unterbrach sie Arkandor frustriert. „Du hattest recht, du hattest mit alle dem recht und ich schäme mich, dass es eine außerhalb unseres Volkes brauchte, dass ich, dass wir das erkenenn. Wir werden sie nicht im Stich lassen!“ Zustimmendes Gemurmel unter den Drachenkriegern, während sich Tarisha hochzufrieden umdrehte, „Freunde, ich präsentiere euch die Truppen Drakonias. Ich habe euren Ruf gehört und bin gekommen so schnell ich konnte und ... meine widerspenstigen Soldaten es möglich machten.“
8. Vor den Toren Torils
Als dass Heer die Tore Torils erreichte, wartete dort Ushtrin mit einer Legion Windteufel, und 250 Hexenkriegerinnen, die zusammen mit der Grossmeister persönlich gekommen waren, sowie den Menschen, die sich auf dem Marsch angeschlossen hatten. Er hatte schon ein Lager errichtet und berichtete, dass die Stadt seit zwei Wochen belagert wurde. „Wie hast du es geschafft den Rat von Basra zu überzeugen Truppen gegen den Priesterkönig zu entsenden?“, erkundigte sich Hanar verblüfft, als sie den Schlachtplan entwarfen. „Oh“, es war die Grossmeisterin, die antwortete, „ich war dabei. Er hatte sehr gute Argumente, denen der Rat nichts entgegen setzen konnte.“ Hanar verstand noch immer nicht ganz. Ushtrin seufzte leise, ich legte dem Rat in einer langen Debatte klar, dass das Eingreifen unsere Pflicht als verantwortungsvolles Volk im Reich ist. „Und das haben sie einfach so akzeptiert?“, hakte Tarisha nach. „Nun ja... um im Rat zu sein, muss man über eine gewisse Weisheit und Erfahrung verfügen und ich sagte ihnen, dass wenn sie nicht einsehen wie notwendig das ist, dass sie dann aufgeblasene machthungrige Franzen sind, die mehr an sich als an ihr Volk und ihre Pflicht denken und wenn das so wäre, würde ich mich gezwungen sehen, dem Volk in einer öffentlichen Kundgebung die Lage zu erläuerten und dass ich den Rat für nicht fähig halte das Volk zu regieren, um dann zu schauen, was ihre Meinung ist, aber dass die Generäle der Windteufel mir schon alle beigepflichtet haben, und die Lage genauso sehen.“ Ushtrin hielt inne und schaute zu Ilayana. „Möglicherweise war es der letzte Satz... der ihnen zur Einsicht verhalf... was meinst du?“ Ilayana nickte grinsend. „Ich hatte zumindest den Eindruck.“
Doch die Probleme wuchsen von diesen Tage an. So stark das Heer auch war, der Priesterkönig hatte seine Truppen gesammelt und war auf dem Weg zurück nach Toril. Die Mauern von Toril hielten, wo alleine 7.500 Soldaten bereit waren zu verteidigen, und der Priesterkönig rückte mit weiteren 30.000 Soldaten aus dem Norden an, bei ihnen war der Thron der Vollstreckung. Dieses gewaltige Luftschiff mit seinen Katapulten und Bogenschützen alleine war eine furchtbare Macht. Zwei Wochen später prallten die Heere aufeinander. Die Truppen aus Toril machten einen Ausfall, so überlegen fühlte sich der Priesterkönig. „Wir werden sie auf dem Schlachtfeld zerreissen! Feuert die Katapulte und prescht vor. Wir lassen keinen von ihnen leben. Sie treiben Ketzerei und Hochverrat! Das ist in ihrem Blute, ich habe es immer gewußt! Telia hat mich gewarnt, aber ich wollte Güte zeigen. Doch genug davon! Vernichtet sie!“ Er entfesselte alte Drachenblutmagie und seine Soldaten die geschult waren Aufstände niederzuschlagen und über eine elitäre Ausbildung und Ausrüstung verfügten, schlugen furchtbare Wunden im Heer der del Markas. Diese hielten dagegen, aber vor allem der Thron der Vollstreckung war es immer wieder, der mit seinen feuerspeienden Ballisten und Katapulten die Schlachtordnung zerstörte und zu Rückzügen zwang. „Wir können die Stellung nicht halten!“, rief Hanar über das Schlachtgetümmel. „Blast zum Rückzug!“ „Nein wartet!“, unterbrach ihn Tarisha ernst. „Noch nicht!“
9. Die wahre Macht der Drachenkrieger
„Drachenkrieger!“, Tarisha erhob ihre Stimme und sie wurde über das gesamte Schlachtfeld vernommen. „Ihr seid mir bis hierhin gefolgt um dieses Land, unser Land, für das wir uns mitverantwortlich fühlen zu vertedigen. Folgt mir auch dorthin, wohin ich jetzt gehe!“ Mit diesen Worten fing ihre Gestalt sich an zu verändern. Sie wuchs, und ihre Plattenrüstung verschmolz mit ihrem Körper. Zwei gewaltige Schwingen breiteten sich aus und die Soldaten rundherum machten Platze, als nicht ein Drache sondern dutzende von Drachen sich in die Luft erhoben. Jeder von ihnen von Schwanz bis Kopf ca. 6 Meter lang und eine Flügelspannweite von 4 Metern. Tarisha senkte den Kopf leicht und schaute zu den del Markas herunter, die sprachlos zu ihr hoch schauten. „Ich wollte euch dies schon viel früher zeigen. Aber der Rat hat es immer verboten. Sie sagten die Gefahr für unser Volk unsere wahre Gestalt zu offenbaren ist zu gross.“ Ushtrin schaute sie mit einer unfassbaren Ruhe an. „Und was hat sich geändert?“ Es schien fast, als sei er nicht überrascht diese Gestalt zu sehen. „Ich glaube, wenn wir jetzt nicht mit all unseren Kräften kämpfen, dann verraten wir unser Volk auf einer anderen Ebene. Dann verraten wir das Herz und die Seele unseres Volkes. Nani’i hat es gesagt und die anderen stimmen mir zu. Wer sieht was hier passiert und schweigt, ist nicht würdig in diesem Land zu sein.“ Dann wandte sie ihren Kopf in die Richtung der anderen Drachen. „Drachenkrieger, erhebt euch! Haltet den Thron auf!“ Und die Drachen flogen dem Regen aus Pfeilen und Steinen und Feuergeschossen entgegen, die der Thron der Vollstreckung herabwarf, aber dies wirkte nun weniger koordiniert, sondern vielmehr verzweifelt.
„Was... was bedeutet das?“, tobte der Priesterkönig , als er die Armee der Drachen sah, die seinem bislang unangreifbaren Herrschersitz entgegen eilte. „Welch ein Verrat! Welch ein Verrat an mir! So etwas zu verbergen! Bestimmt haben sie nur auf den Moment gewartet, um mir mein Reich zu entreißen! Doch nun werden sie die Konsequenzen tragen! Ich bin die Verkörperung von Telias Gerechtigkeit! Wenn das Ziel heilig ist, muss man manchmal auch unheilige Mittel verwenden... nur so ist man gegen unheiligen Verrat geschützt!“
10. Dämonen entfeseelt – die Macht des Priesterkönigs
„Ruft unsere Soldaten des Bronzereiches, entfesselt die Dämonen! ENTFESSELT SIE!“, die Stimme des Priesterkönigs war von bombastischer Stärke. Und mit seinem Befehl öffnete man die verborgenen Luken des Throns der Vollstreckung. Dutzende von Agataes, fliegenden Dämonenwespen strömten hervor und stürzten sich ebenso auf die Drachenkrieger wie die Blutaffen, die aus ihren Bereichen gelassen wurden. Gleichzeitig wurden in der Stadt ebenfalls die Tore geöffnet und fast 100 Blutaffen strömten auf das Feld, angeführt wurden sie von Octavian selbst, niemand wußte, wie dieser gerufen worden war. Auf der anderen Seite des Schlachtfelds enttarnten sich die in die tausende gehende Zahl der Truppen des Bronzereiches, die auf Lauer gelegen hatten, in ihren Reihen weitere Dämonen, und weitere Drachenblüter, mit denen man bisher nicht gerechnet hatte. Eine große Schwärze legte sich über das Land. Obwohl es vorher heller Nachmittag gewesen war, verdunkelten Wolken den Himmel und eine unnatürliche Finsternis, die nur von den Feuern des Kampfes erhellt wurde, sowie ein gespenstischer Nebel verwandelten das Schlachtfeld in einen wahren Alptraum. Die Armee der der del Markas war so geschockt, wie man nur sein konnte. Der Priesterkönig hatte seine wahre Macht enthüllt. Im Himmel kämpften nun hunderte von Dämonenwespen und Blutaffen gegen die Drachenkrieger, während auf den Boden frische und zum Teil dämonische Truppen vorrückten um die sogennante Gerechtigkeit und Güte von Telia zu verteidigen. Die Kämpfer der Revolution fielen erst zu Dutzenden, dann zu Hunderten, die Schlachtreihen waren erschüttert und es machte Panik in dem Heer breit, während die Blutaffen wie wild metzelten und von den Soldaten des Bronzereiches, die gewohnt waren mit ihnen zu kämpfen voran getrieben wurden. Von der anderen Seite drangen die Legionen der Vollstreckung vor, die sahen, dass der Gegner zitterte und so neuen Mut faßten vorzustoßen, im Vertrauen, dass der Priesterkönig wußte, was er tat und warum.
11. Die unausweichliche Schlacht
„Fürchtet euch nicht!“, Hanar hatte sich erhoben sein Anima-Banner brannte mit der Kraft der Erde. Er stand auf einen Hügel und sprach zu den Soldaten, während an den Flanken das Heer zusammenbrach und immer weiter zurückgetrieben wurde. An seiner Seite, standen Ushtrin und Nani’i als Mahnmal und Symbol des Freiheitskampfes. „Fürchtet euch nicht, Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit! Der Priesterkönig hat sein unheiliges Gesicht gezeigt, die hässliche Fratze des Bösen! Das ist euch zu verdanken! Wir werden diese Schlacht kämpfen! Und auch wenn wir sie nicht gewinnen, ist der Krieg damit nicht entschieden. Gebt jetzt nicht auf! Hebt eure Herzen und folgt uns! Wir werden euch lebendig von diesem Schlachtfeld führen und in Sicherheit und dort werden wir uns sammeln und dieses Dämonenpack aus unserem Land treiben! Bleibt stark! Diese Schlacht ist unausweichlich, wir werden sie nicht gewinnen, aber diesmal werden wir sie alle überleben, wie einst wir del Markas überlebt haben!“ Die Männer und Frauen fanden Mut in den Worten, wo vorher haltlose Panik war, gab es nun beherzte Gegenwehr, auch wenn man Stück für Stück Boden Preis gab, eingekesselt, wie man war. Die Feinde machten eine Zangenbewegung, der Rückzug drohte dem Heer abgeschlossen zu werden. „Eine beeindruckende Rede, Hanar, aber hast du eine Ahnung, wie du unser Heer vom Schlachtfeld führen willst?`“ „Wir werden einen Ausfall der rechten Flanke der Vollstreckungslegionen entlang machen und von dort uns in Richtung Mentari flüchten.“ „Dies wird nicht funktionieren, solange die Dämonenhorden aus Toril vorrücken“, stellte Ushtrin die Realtitäten dar und Hanar verzog das Gesicht, wollte einen Widerspruch geben, aber wußte, dass der vergebens war. „Die Dämonen sind kein Problem“, erklärte schließlich Ilayana, die Grossmeisterin der Nan’Daret. Man kennt uns als Hexenkriegerinnen, wir selbst nennen uns Nan’Daret, die Garde des Prinzen. Unser Volk wurde geboren als Kriegsvolk gegen die Dämonen. Ich werde meine noch lebenden Schwestern nehmen, wir werden uns Octavian und den Blutaffen stellen und wir werden euch genug Zeit erkaufen, dass ihr fliehen könnt.“ „Ihr müßt das nicht tun“, widersprach Hanar. „Sie müssen nicht, aber sie wollen und werden“, stellte Ushtrin sanft klar und nickte der Grossmeisterin und Nani’i zu. „Mögen eure Götter mit euch sein! Wie sagt ihr? Möge die Sonne mit euch sein!“ Die Grossmeisterin lächelte dankbar. „Wenn nicht hier, dann weiß ich nicht wo sonst.“ Hanar wollte was zu Nani’i sagen und sie wollte schon widersprechen, noch bevor sie seine Worte hörte und doch war es nur Ushtrin der sprach: „Und sie muss mit ihnen gehen, Hanar. Genau wie du dein Volk in so einer Stunde nie im Stich lassen würdest.“ Hanar preßte die Lippen zusammen und schloß Nani’i in die Arme, ein letztes Mal.
12. Die Bestimmung der Nan’Daret
„Ausfall! Pentagramm-Formation!“, die Grossmeisterin bellte die Kommandos entschlossen und die rund 5 Dutzend Hexenkriegerinnen, die noch lebten, folgten ihr. Jede von ihnen wußte, dass es ein Selbstmordangriff war. Aber es gab noch Hexenkriegerinnen in An’Katesh und wenn dafür dem Heer, den Verbündeten die notwendigen Zeit erkauft werden konnte. Sie waren zum Kampf gegen Dämonen ausgebildet und trainiert worden. Sie hatten die Waffen mit thaumaturgischen Ritualen vorbereitet um den Dämonen schwere Wunden zu schlagen. Dies war ihr Kampf. Erst schienen die Dämonen überrascht zu sein, als die 60 Hexen ihnen entgegenstürmten, mit einer Entschlossenheit, die einem Todeswunsch gleichkam. Doch auch die Blutaffen strömten in Vorfreude heran. So gut die Hexenkriegerinnen auch kämpfen konnten, eins gegen eins waren nur die wenigstens in der Lage gegen einen Blutaffen das Feld zu halten, und die Dämonen waren in der Übermacht. Die Blutaffen waren nicht besonders taktisch, so dass die Hexenkriegerinnen vereinzelt Übermachtssituationen schaffen konnten, aber eine nach der anderen erlagen die Hexenkriegerinnen ihren Wunden. Die unheilige Finsternis störte sie nicht so sehr, da sie im Dunkeln sehen konnten und es war genug Licht da, um ihren Augen Klarheit zu bieten. Und doch, so furchtbar ihre Waffen auch unter den Dämonen wüteten und diese schmerzerfüllt aufschreien ließen, so vergebens war dieser Kampf.Octavian griff nicht einmal ein, sondern beobachtete nur amüsiert, wie die Blutaffen an seiner Seite die Nan’Daret auslöschten. Einen nach dem anderen. Grossmeisterin Ilayana fiel schwer verwundet zu Boden. „Mutter!“, entfuhr es Nani’i schockiert. „Nenn mich nicht so... wenn wir ... im Kampf sind... ich bin... deine Grossmeisterin. Wir müssen...“ Nani’i schaute sich einmal um und sie wußte ganz genau, was sie tun mußte. Um sie herum brach der Boden auf, Octavian stampfte und die Kraft des Priesterkönigs fuhr in Flammenwirbeln herab, auf der anderen Seite arbeitete Sondok, Lavaspalten bildeten sich. Ganz gleich wie viele Blutaffen starben, man wollte die Hexenkriegerinnen hier, ihre Grossmeisterin auslöschen. „Die Grossmeisterin ist nicht mehr in der Lage zu führen“, erklärte Nani’i plötzlich selbstbewußt. „Ich bin Nani’i del Markas, ich übernehme das Kommando.“ „Was soll das... was hast du...“, Ilayana spuckte Blut, so schwer waren ihre Wunden und sie mußte ihrer Tochter zugestehen, dass diese Recht hatte. Sie konnte die verbliebenen zwei Dutzend Nan’Daret auf dem Schlachtfeld nicht mehr führen. „Amara, nimm meine Mutter... die Grossmeisterin, nimm sie und die anderen Schwestern und führe sie zur Armee.“ „Ich glaube nicht, dass der lebende Turm uns abziehen lassen wird“, entgegnete Amara zweifelnd. „Ich verschaffe euch die Zeit“, erklärte Nani’i dann. „Meine Mutter hat mir einst gesagt, dass ich als Nan’Daret eine Enttäuschung bin, meine Kampfskunst ist gut, aber meine Fähigkeiten in Alchemie, Geschichte und Heilkunde... lassen zu wünschen übrig.“ „Nani’i...“ Ilayana hatte Tränen in den Augen, als sie ihre Tochter so reden hörte. „Das habe ich nicht...“ „Psst“, lächelte Nani’i leise. „es ist in Ordnung. Denn sie hatte recht. Jede von euch ist besser als Heilerin, als ich es bin. Aber ich kann kämpfen. Ich hole mir die Aufmerksamkeit der Dämonen. Ich verschaffe euch und dem Heer die nötige Zeit. Ich muss nur lang genug überleben. Ich tue es, weil ihr meine Schwestern seid. Und du Amara versprich mir, dass du meine Mutter und die anderen in Sicherheit bringst.“ Dann wandte sie sich an Ilayana. „Und du Mutter, gib mir bitte deinen Segen.“ „Ich ...ich kann doch nicht meine eigene Tochter..“, sie spuckte wieder Blut. „Mutter, bitte, ich werde den Kampf nicht überleben, aber ich tue das um dich, und meine Schwestern alle zu retten, bitte gebe mir deinen Segen.“ Ilayana nickte schweren Herzens. „Dann geh mit der Sonne meine Tochter, gehe mit der Sonne und möge sie deiner Seele gnädig sein!“ Nani’i lächelte. „Danke, Mutter.“ Dann nickte sie Amara zu, den Rücktritt vorbereitete, während sie sich umwandete und Octavian der hoch in der Masse der Blutaffen rausragte, direkt anschaute. „Hey du!“
13. Die Rückkehr des Sonnendrachen
„Ja du, großer Turm da!“, rief sie hinüber und schaffte es tatsächlich die ganze Aufmerksamkeit der Dämonen auf sich zu ziehen. „Ich bin Nani’i del Markas und ich fordere dich heraus! Es ist ja einfach deine ganzen Dienerdämonen vorzuschicken, aber selbst bist du zu feige, um dich zu stellen, ja?“ Das brüllende Gelächter von Octavian ließ das Schlachtfeld beben, weitere Spalten im Boden öffneten sich, die einige Blutaffen erfassten, die schreiend zugrunde gingen. „Ich verstehe, was du willst Sterbliche! Du willst den anderen Zeit verschaffen zu entkommen... aber du wirst scheitern. Doch du hast Mut... und deswegen hast du die Ehre, dass ich dich und die die du schützen willst, persönlich erschlagen werde... sie werden nicht weit kommen.“ Und damit stürmte der Koloss auf sie zu. „Jetzt gilt es“, sagte sie leise zu sich, griff ihr Schwert fester und stürmte auf ihn los. Und während sie lief, erinnerte sie sich...
... um sie herum Dämonen, Horden unter der Grünen Sonne, doch das machte ihr nichts. Dies war der einzige Ort auf der Schöpfung, an dem man noch angemessen Krieg führen konnte. Und da war die Beute, Octavian. Nur ein Dämon des zweiten Kreises, aber er kontrollierte diesen Teil von Malfeas, dieser Teil, der nun bald ihr gehören würde und strahlend helles Licht umgab sie ... ... und dieses Licht loderte so hell, dass es die Finsternis zerriss, ein gewaltiger Sonnendrache erhob sich, riss die finsteren Wolken beiseite und leuchtete so hell, dass man das meilenweit sehen konnte. Die Blutaffen ... ...wichen ängstlich zurück wimmerten, als die tödlichen Schläge kamen. Mit einer Leichtigkeit die schon langweilig war, zog der Sonnendrache durch ihre Reihen. Immer mehr seiner persönlichen Garde schickte Octavian vor, aber es kostete den Sonnendrachen nicht mal Zeit Er ging durch sie hindurch und ihre Leiber fielen zu seinen Seiten... ... und mit jedem Sprung, mit jedem toten Blutaffen kam sie Octavian näher. „Das ... das ist nicht möglich!“, donnerte Octavian, „Du bist tot... du solltest nicht hier sein... nicht jetzt... das...haltet sie-“... ... „auf!“ Wie jämmerlich das aus dem Mund eines Dämonen klang, der sich brüstete mehrere Erwählte der Sonne erschlagen zu haben. Offenkundig keine Kämpfer und jung, denn gegen den Sonnendrachen, war er nichts. Und das spürte er, er rannte und schickte die Blutaffen vor, die Wespen. Er eilte zu seiner treuen Begleiterin, seiner Reitwespe, um zu entkommen. Doch unaufhörlich kam der Sonnendrache näher... ... und dann war sie bei ihm. Die magische Waffe erschien in ihrer Hand, als hätte sie diese gerufen, aus einer längst vergangenen Zeit. Sie begriff selbst nicht, was sie hier tat. Und auch die Blutaffen schienen Schwierigkeiten haben zu begreifen, was passierte. „Was... wer ist sie?“, schrie einer der Blutaffen entsetzt. Es war nicht Octavian, sondern Nani’i, die antworte: „Ich bin das einzige Wesen, abgesehen von den Titanen, vor dem der lebende Turm jemals Angst gehabt hat!“ Sie wußte dies. Es war keine Behauptung. Sie erinnerte sich an die Konfrontation und wußte, dass es die Wahrheit war. Und so sehr wie das Auftauchen der Dämonen die Menschen demoralisiert hatte, so verunsicherte das Erscheinen der Erwählten der Sonne die Dämonen. Mit einem Sprung erhob sich Nani’i, wirbelte ihre Waffe durch die Luft und enthauptete mit einem unglaublichen Schlag, den lebenden Turm, während um sie herum die Essenzfunken sprühten und ihr gewaltiges Drachenanima lautlos aufheulte. Die Blutaffen wichen zurück, starrten sie an, die zwischen den Leichenresten von Octavian stand, die kurz darauf dematerialisierten. „Ich drück es für euch einfach aus“, fauchte sie in deren Richtung: „Rennt!“
Und das taten sie auch, die wilde Horde der Blutaffen machte kehrte und stürmte in alle Richtungen davon. Einige fielen in die Lavaschluchten und verbrannten, andere fielen übereinander. Es war ein heilloses Chaos. Genug Zeit, dass die anderen fliehen konnten, während sie wie ein leuchtendes Mahmal auf einer Scholle stand, die kurz davor war von der Lava aufgesogen zu werden. „Die Sonne war mir gnädig Mutter. Ich bin mit ihr gegangen.“
14. Der Himmel öffnet sich
„Nicht so schnell, Nani’i!“, klang eine vertraute Stimme vom Himmel auf. Kurz verdunkelte sich der Himmel nochmal als tausende Wolkenkinder hinabstießen. Ein Meer aus Pfeilen und Speeren ging auf das durcheinander gebrachte Heer des Priesterkönigs nieder, während Malitus herabfuhr und sie aus dem entstehenden Lavasee herausgriff und hoch hob. „Malitus, du bist gekommen!“, strahlte Nani’i glücklich, nur um dann leicht missmutig zu fragen: „Warum so spät?“ Malitus lachte auf. „Das kannst du wirklich nur du in dieser Situation fragen. Ich war mit den himmlischen Legionen auf den Weg, als die Finsternis hereinbrach. Wir haben den Weg schlechthin vor Wolken, Nebel und Dunkelheit nicht gefunden... Bis plötzlich ein Licht zu sehen war, und dann bin ich gekommen so schnell ich konnte!“ Nani’i lächelte. „In Ordnung... ich verzeihe dir!“ Dann griff sie zu ihrem Horn und blies mit alter Macht hinein. Das Horn der del Markas erschallte über den Feld, und drei Hörner antworteten. „Jetzt räumen wir das Feld von hinten auf“, erklärte Malitus ruhig. „Du erinnerst dich, dass wir einst sagten, dass die fünf del Markas vereint nichts aufhalten kann, jetzt beweisen wir ihnen dass es die Wahrheit ist.“ Sein Blick ging in die Ferne zum abrückenden Heer unter Hanars Führung als er mit den Wind Botschaften sandte und Nani’i sah was dort passierte: Sie sammelten sich. Die Schlachtreihen wurden neu gebildet und die Reiter der Steppenkrieger voran stürmten sie wieder vor. Mit den Dämonen auf der Flucht, die Lufthoheit mit erscheinen der Wolkenkinder ganz in der der Hand der del Markas, nahm das Chaos in die Schlachtordnung der Truppen des Priesterkönigs Einzug. Wolkenkinder und Drachenkrieger gemeinsam zerrissen die Dämonenwespen, die noch da waren und nahmen dann den Thron der Vollstreckung als Ziel. Malitus landete mit Nani’i bei den anderen del Markas, wo sich auch Tarisha eingefunden hatte. Ushtrin schmunzelte in Richtung von Malitus, als könnte ihn wirklich nichts aus der Ruhe bringen. „Du hast dir Zeit gelassen.“ Der König von Celestien schnaufte. „Begrüßt man so einen guten Freund, der einem das Leben rettet? Nani’i hat mir das schon gesagt!“
15. Der Bund der del Markas
„Das ist typisch für sie!“, lachte Hanar begeistert. „Und nun Freunde, del Markas, zusammen! Del Markas Formation!“ Und Seite an Seite, führten sie ihr Heer an. Eine Drachin, zwei elementare Animabanner und das helle Leuchten der Alten Sonne, und hinter ihnen folgten die Freiheitskämpfer des Reiches. „Heute schaffen wir eine neue Zukunft!“, rief Hanar aus. „Heute wird jeder von euch ein Held!“ Es war Malitus der sich erhob, so dass jeder ihn sehen konnte. „Heute endet das Reich der Gerechtigkeit, die nie Gerechtigkeit war. Heute beginnt das Reich der Helden!“ Ein vielstimmiger Chor antwortete ihm und dann rückten sie vor.
„Das ... das ist nicht wahr...“, der Priesterkönig schaute fassunglos, wie der Thron der Vollstreckung nur mühsam gehalten werden konnte, während seine Soldaten am Boden niedergemetzelt wurden. „Rückzug... Rückzug!“ „Rückzug... Magnifizenz... aber wohin...?“ „Nach Süden! Zum Bronzereich, in Richtung des Eisengrabs! Zieht euch zurück verdammt! Gebt den Rückzugsbefehl, solange ich noch Soldaten habe, die sich zurückziehen können!“ Der Adjutant war ganz perplex aber nickte dann eifrig. „Zu Befehl Eure Magnifizenz!“ Finster starrte der Priesterkönig zu den leuchtenden Animas hinunter: „Ich komme wieder! Hört ihr del Markas? Ich komme wieder! Und meine Rache wird furchtbar sein! Meine Rache wird euch Gerechtigkeit bringen!“
Dem Bund der del Markas konnte nichts widerstehen. Und den hunderten von Helden, die dieser Tag geboren hatte, konnte in diesem Moment nichts etwas anhaben. Die Legionen des Priesterkönigs, das was davon noch übrig war, die Truppen des Bronzereiches und der Thron der Vollstreckung flohen. „Lasst sie fliehen!“, befahl Malitus. „Wir haben heute dieses Land befreit, wir haben heute dieses Land neu geschaffen. Wir müssen den Neuanfang nicht mit noch mehr Blut begießen! Es gibt auch so schon genug Opfer zu beerdigen!“
16. Das Land der Helden
„Und so ist es vollbracht“, sagte Ushtrin sanft nachdem sie die am Tag zuvor die Totenmesse abgehalten hatten und am morgen dieses Tages die Organisation des Wiederaufbaus eingeleitet hatten. „Die Shinfey, wir aus Basra, werden unsere Geldkammer öffnen und helfen die schlimmsten Schäden schnell zu reparieren, ich werde Thaumaturgen und Heiler schicken so schnell ich kann, ich werde...“ Er hielt inne und blinzelte überrascht, und dann fingen seine Augen an zu leuchten und seine Füße lösten sich vom Boden, er begann zu schweben. „Was?“, entfuhr es Hanar und Malitus fast gleichzeitig, aber Nani’i und ihre Mutter Ilayana, die mitterweile wieder auf den Beinen war, lächelten nur wissend. „Ushtrins Vater ist hier ... und er ist sehr glücklich, was sein Sohn getan hat. Er hat ihn für würdig befunden.“ „Würdig für was?“, erkundigte sich Tarisha fragend. „Er hat mich zum Gott erhoben“, erklärte Ushtrin ergriffen und lächelte dann, während seine Gestalt halb durchscheinend wurde. „Er hat mich zum Gott der Elementarthaumaturgie von Telia erhoben. Danke, Vater!“ „Und was tun wir nun“, erkundigte sich Hanar. „Das Land braucht Führung“, stellte Tarisha fest und schaute in die Runde. „In unserer Runde ist ein König...“ „Nein, ich will das nicht“, entfuhr es Malitus, aber die anderen grinsten ihn nur breit an, auch die Grossmeisterin von An’Katesh lächelte. „Wer wäre fähiger als du... als Ihr, König Malitus del Markas. Und mit so treuen Gefährten wie den del Markas, wird es kaum jemanden geben, der eure Herrschaft in Frage stellt!“
Und so geschah es. Malitus wurde eine Woche später zum König gekrönt in einer feierlichen aber einfachen Zeremonie. Er versprach allen Völkern gerecht zu werden. Die Fürsten der Provinzen erkannten ihn an, Tarisha stellvertretend für die Drachenkrieger. Und von da an, begann der Wiederaufbau des Landes. Niemals wieder sollte der König alleine so mächtig werden, dass er alle anderen unterdrückte, deswegen wurde jede Provinz ermutigt, ein gesundes starkes Heer zu haben. Die Drachenkrieger akzepierten Tarishas Entscheidung, dass die Drachen sich offenbart hatten und bestätigten sie als Botschafterin und Stimme der Drachenkrieger im Reich. Nani’i kehrte mit den überlebenden Hexenkriegerinnen nach An’Katesh zurück, wo sie ihren Schwestern von der Schlacht erzählten und die Schriften über die alten Götter nach dem Wissen durchforsteten, was Nani’i nun war. Eine Erwählte der Alten Sonne, der Unbezwungenen Sonne, wie sie wirklich hieß, die Wiedergeburt des legendären Kriegers „Sonnendrache“. Hanar kehrte zu seinem Volk zurück, aber führte stets eine kleine Patroullie Steppenkrieger an den Grenzen entlang um ein wachsames Auge auf die Aktivitäten des Priesterkönigs zu haben. Und Ushtrin? Ushtrin blieb der Herrscher von Basra, nun der Gottherrscher dieser Stadt, nahm auch gleichzeitig die Position des Stadtgottes zusätzlich ein, im Einvernehmen, mit der Gottheit, die vorher dort geherrscht aber zu anderen Positionen abberufen worden war.
Und so florierte das Reich der del Markas, während im Südwesten der Priesterkönig auf Rache sann und die Zeit in Telia voranschritt. Ganz gleich, was in diesem Reich passierte, es war nur eines von vielen Reichen in Telia und oft hatten Dinge in einem Reich geschah auch Konsequenzen außerhalb. Sicher war nur, dass der Priesterkönig Nachricht an die Priesterschaften Telias in den anderen Reichen schicken würde, sicher war auch, dass in Toril ein neuer Tempel errichtet wurde. Ein gewaltiger Tempel zu Ehren der Sonne und der übrigen alten Götter, zu Ehren den Helden der großen Schlacht von Toril, der Schlacht der Tausend Helden, die Geburtsstunde des Landes der Helden.
Non-WoW [Exalted]: Die Geburt des Reiches der Helden