Anzahl der Beiträge : 395 Anmeldedatum : 27.03.11 Alter : 36 Ort : nähe Mainz
Thema: [Out of WoW] Amira, der Weg einer Priesterin. Di Apr 26, 2011 11:52 am
Die Sonne stand hoch am Himmel, sie konnte das ruhige Dorf beobachten, wie die bekannten und auch weniger bekannten Gesichter ihrem täglichen Arbeiten nachgingen. Die Getreidefelder lagen in dem sanften Gelbton stark im Kontrast zu den einfachen Holzgebäuden die in einem dunkleren holzton ausfielen. Ein Lächeln legte sich auf die jungen Züge der Frau, sie hatte es gut hier. Hier und da hörte man die Geräusche der Tiere die auf der Weide standen, die Tiere des Metzgers wurden nach der Schlacht ihrem Vater zu Gute, Norell Ilgyard, der Gerber des Dorfes, so kam die Tochter immer in den Genuss der besten Kleider und Stiefel, welche durch die Ware, die ihr Vater für den Schneider bereithielt, für sie billiger veräußert wurde. Amira schätzte die Arbeiten sehr und versuchte sich stets, so gut sie konnte, zu arrangieren und versuchen netten Gesten der Bürger gerecht zu werden. So hatte sie auch heute wieder Arbeiten zu verrichten, das Holz für ihren Vater musste aufgefrischt werden mit dem der Gerber das Leder trocknete. Zwar war auch das Holzfällen im Dorf nicht fremd, doch wird es mehr für die Schreinerei und Hütten genutzt. Doch war es durch den nicht allzu weit entfernten Wald eine leichte Aufgabe etwas Brennholz zu beschhafen und so stand sie bereits am Waldrand und blickte hinüber ins Dorf. Die leisen Stimmen der Wälder drangen an ihr Ohr, sie genoss den kühlen Luftzug um ihre Nase und den Duft der Natur. Der Wald trug ein dichtes Blätterdach was ihn furchterregend wirken lies. Ihre Mutter, Serunia Ilgyard, legte ihrer Tochter stets ans Herz den Wald nicht ohne Schutz zu betreten, entsprechend vielen auch die Geschichten in der Dorftaverne aus. Alte ansässige Dorfbewohner erzählen dem jüngeren Volk immer wieder von verfluchten Treants, abtrünnigen Waldelfen und sogar Drachen, die zu früheren Zeiten immer wieder das Dorf heimgesucht haben sollen. Man sagt sich das der Ordes des Metatron selbst den Dorfbewohnern zu Hilfe geeilt sein soll und die Kreaturen in den Wald vertrieben habe. Amira hielt die Geschichten stets nur für Erzählungen um die betrunkene Meute bei Laune zu halten und auch hier und da etwas Ruhm in dem Dorf zu ernten. Sie lächelte über die Art der Dorfbewohner und verlor sich bald in den Gedanken über die Geschichten der Kreaturen, über den Orden des Metatron und so fand sie bald einen Trott zwischen ihren Gedanken und dem Finden brauchbaren Brennholzes.
Eine Tröte riss Amira aus den Gedanken, für den Moment orientierungslos blickte sie sich um. "Das Dorf", brandete es gegen ihre Sinne und sie eilte los in Richtung Dorf, instinktiv dem Geräusch folgend. Starre durchfuhr ihre Glieder, das Geräusch des herabfallenden Holzes wirkte dumpf als sich der grauenvolle Blick da bot. Reiter auf Pferden so schwarz wie Ebenholz preschten durch das kleine Dorf, die Schreie der Dorfbewohner übertönten das Getrampel und Geklirre der Waffen. Einige Anhänger der Dorfmiliz stellten sich gegen die Angreifer doch wurden sie innerhalb weniger Augenblicke von den Streitrössern niedergetrampelt oder gingen mit einem gurgelnden Geräusch nieder. So sehr sich Amira auch bemühte, die Glieder waren starr, zu sehr hatte die Angst von ihrem Körper besitz ergriffen - doch wer waren diese Reiter? Ein Symbol auf den Umhängen der Reiter beantwortete ihre Frage, ein Chaosstern war mit rotem Faden auf den Umhang gestickt worden. Mit einem leisen Schluchzen lehnte sich Amira gegen den, vor ihr stehenden, Baum, kraftlos und schämend über ihre Feigheit ging sie an jenem in die Knie und beobachtete mit blutendem Herzen wie die Angreifer die Scheune in Brand steckten. Sie erkannte die Gesichter der Männer, Hass, Trauer und Furcht überschlugen sich bei dem Anblick der süffisanten Lächeln. "Bei Metatron" - waren ihre Worte bevor sie die Augenlieder niederschlug um dem weiteren Anblick zu entgehen und im Wald Schutz zu suchen. Der salzige Geschmack von Tränen machte sich in ihrem Mund breit, die Gedanken überreizt. Niedergestreckt von ihren eigenen Gefühlen verstrich die Zeit, der Lärm verging und ein beissender Geruch von verbranntem Fleisch und verbranntem Holz brachte sie zum Rand der Übelkeit. Sie beugte sich nach vorne und musste sich übergeben, ein brennen machte sich in ihrem Hals breit was den Geruch in Maßen übertrumpfte. Nach mehreren Anläufen schaffte sie es zurück auf die Beine und stellte sich dem schmerzhaften Blick des Dorfes. Die Häuser waren restlos niedergebrannt, mit leisen, aber schnellen Sohlen machte sie sich auf den Rückweg zum Dorf.... _______________________________________________________________________________ Ich bin angekommen... Metatron hat mir den Weg gezeigt... Die Rache ist nicht der Weg... Die Gottlosen haben keinen Weg... Mein Blut wurde vergossen... Ich halte es in Ehren... Die Lehren... Mut... Glaube... Liebe... Barmherzigkeit... Vater... Mutter... Ich bin angekommen... Die Rache war nicht mein Weg... Die Gottlosen finden einen Weg... ... zu Metatron.